BIP177 und die Debatte um den Namen Bitcoin?

Die langanhaltende Diskussion über den Namen für die kleinsten Einheiten von Bitcoin spiegelt den Konflikt zwischen Tradition und Nutzbarkeit von Bitcoin im Alltag wider. Ein prominenter Vorschlag ist es, das Dezimalzeichen abzuschaffen und „Bitcoin“ (Plural) als kleinste Einheit anstelle von Satoshi zu verwenden. Obwohl Satoshi weit verbreitet ist, argumentieren einige, dass „Bit“ – gleich 100 Satoshis – benutzerfreundlicher für die breite Öffentlichkeit wäre, besonders bei steigendem Bitcoin-Preis. Jüngst hat BIP 177 – vorgeschlagen von John Carvalho (CEO von Synonym) – die Debatte neu entfacht. BIP 177 möchte das Dezimalzeichen vollständig entfernen und „Bitcoin“ als standardmäßige Anzeigeeinheit festlegen. Wie bei früheren Upgrades wie SegWit oder Taproot erfordert diese Änderung jedoch lange Diskussionen, Tests und Konsens innerhalb der Community. Der Erfolg von BIP 177 hängt nicht nur von der technischen Qualität ab, sondern auch von der Bereitschaft der Bitcoin-Community, sich zu ändern.


Warum wird 16 Jahre nach der Einführung von Bitcoin immer noch über die kleinste Einheit diskutiert?

Bitcoin, als digitale Vermögenswerte, kann in extrem kleine Einheiten unterteilt werden, um eine Vielzahl wirtschaftlicher Aktivitäten zu unterstützen, von hochpreisigen Transaktionen bis hin zu Mikrozahlungen. Die bekannteste Einheit ist „Satoshi“, die für 1/100.000.000 eines Bitcoins steht. Der Begriff „Satoshi“ wurde erstmals 2010 im Forum Bitcointalk.org von einem Nutzer mit dem Nicknamen Ribuck vorgeschlagen, der auch den Namen „Austrian“ zur Ehrung der Österreichischen Schule der Nationalökonomie ins Spiel brachte.

Im Laufe der Zeit hat die Community „Satoshi“ als die atomare Einheit von Bitcoin gewählt, sowohl um den mysteriösen Gründer Satoshi Nakamoto zu ehren, als auch um eine prägnante kulturelle Sprache wie „Stacking Sats“ zu kreieren. Ein weiterer vorgeschlagener Begriff – „Bit“, der 100 Satoshis oder 1/1.000.000 eines Bitcoins entspricht – wurde ebenfalls zur Debatte gestellt, da er intuitiver ist. Prominente Stimmen wie Adam Back haben die Wiederbelebung von „Bits“ unterstützt und argumentiert, dass, wenn der Bitcoin-Preis die 1 Million Dollar-Marke erreicht, 1 Bit 1 Dollar gleichkommt, was die Umrechnung erleichtert.

Somit ist die Debatte zwischen „Sats“ und „Bits“ nicht nur eine technische Frage, sondern auch eine Auseinandersetzung zwischen Tradition und benutzerfreundlichem Design.

Derzeit gibt es verschiedene Einheiten für Bitcoin: BTC, mBTC (Millibitcoin), µBTC (Microbitcoin oder „Bits“) und Satoshis. Dies kann verwirrend sein, insbesondere für nicht-technische Nutzer. Ein Bitcoin (1 BTC) entspricht 1.000 mBTC, 1.000.000 Bits oder 100.000.000 Satoshis. Diese Vielzahl führt zu unnötiger Komplexität, insbesondere wenn Nutzer mit kleinen Beträgen wie 0,000043 BTC oder 4.300 Satoshis konfrontiert werden.

Laut BIP 177 könnte ein kompletter Bitcoin – also 100 Millionen Satoshis – als „Mega Bitcoin“ bezeichnet werden. Das Entfernen des Dezimalzeichens und die Standardisierung der Einheit auf „Bitcoins“ würde das Gefühl der Entfremdung und Technizität mildern und es benutzerfreundlicher machen.

BIP 177, vorgeschlagen von Synonym-CEO John Carvalho, zielt darauf ab, das herkömmliche Verständnis der Bitcoin-Einheit zu ändern, indem die kleinste Einheit (Elementar-Einheit) als Anzeige-Standard verwendet wird. Anstelle von decimalen Darstellungen wie 0,00004321 BTC, empfiehlt BIP 177 die vollständige Entfernung des Dezimalzeichens und nennt jede Grundeinheit „1 Bitcoin“.

Mit diesem Modell wird das, was zuvor „1 Satoshi“ (1/100.000.000 BTC) genannt wurde, nun einfach zu „1 Bitcoin“. Befürworter argumentieren, dass das dezimale System ein veraltetes UI-Erbe ist, das Verwirrung stiftet, insbesondere bei neuen Nutzern. Obwohl BIP 177 die Konsensregeln oder Daten in der Blockchain nicht ändert, erfordert es eine synchronisierte Änderung in den Benutzeroberflächen von Wallets und Börsen und steht vor der kulturellen Herausforderung, den tief verwurzelten Begriff „Sats“ zu ersetzen.

Bitkit Wallet ist die erste Wallet, die BIP 177 implementiert

Die Bitkit Wallet, entwickelt von Synonym – einem Partnerunternehmen von Bitfinex – ist eine benutzerfreundliche, verwaltete Wallet, die es den Nutzern erleichtert, in das Bitcoin-Ökosystem einzutreten. Bitkit integriert viele fortschrittliche Funktionen wie einen integrierten Lightning-Knoten, Zahlungen über dezentrale Identitäten (DIDs) und eine reibungslose, verschlüsselte Cloud-Backup-Option.

Was Bitkit hervorhebt, ist die frühe und enthusiastische Annahme des BIP 177 Standards. Anstatt BTC oder komplexe Brüche wie mBTC zu verwenden, zeigt die Bitkit Wallet die Werte als „Bitcoins“ an, was es für die Nutzer verständlicher macht. Beispielsweise wird anstelle von „0,000043 BTC“ die Bitkit Wallet „43 Bitcoins“ anzeigen. Dadurch wird Bitcoin von einer komplexen digitalen Währung zu einem vertrauten Tauschmittel, ähnlich wie Münzen oder Satoshis.

Hat BIP 177 genug Unterstützung, um langfristig zu bestehen?

Es ist derzeit unklar, ob BIP 177 von der Community weithin akzeptiert wird, obwohl bereits einige Unternehmen wie Square von Jack Dorsey begonnen haben, es zu nutzen. Große Wallets und Börsen ziehen weiterhin BTC oder Satoshi vor, was auf eine konservative Tendenz innerhalb der Bitcoin-Community hinweist.

Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass selbst deutliche technische Verbesserungen wie SegWit (BIP 141) oder Taproot (BIP 341) mehrere Jahre benötigten, um akzeptiert zu werden. So wurde SegWit zum Beispiel 2015 vorgeschlagen, aber erst 2017 aktiv, nach einer Reihe von Diskussionen und einem internen Konflikt innerhalb der Community, einschließlich UASF und der Herausforderungen zwischen Minern.

Der Prozess der Standardänderung ist generell schwierig, besonders wenn es um Benutzeroberflächen geht. Viele Nutzer und Entwickler scheuen sich, ihre Gewohnheiten zu ändern, selbst wenn die Vorschläge die Benutzererfahrung verbessern würden. Das Fehlen einer Koordination von großen Akteuren wie Wallets, Zahlungsplattformen und Bildung – dies lässt BIP 177 in Gefahr, lediglich eine gute Idee zu bleiben, die nicht umgesetzt wird.

In der Bitcoin-Ökonomie sind BIPs Vorschläge zur Verbesserung – von Protokollen bis hin zu Benutzeroberflächen. Einige BIPs erfordern vollständigen Netzwerk-Konsens (wie SegWit oder Taproot), während BIP 177 freiwillig implementiert werden kann. Dennoch muss jede bedeutende Veränderung die fragmentierte, vorsichtige und skeptische Community überstehen.

Die Herausforderung liegt in der Funktionsweise der Bitcoin-Community: dezentral, vorsichtig und ohne zentrale Autorität für Veränderungen. BIP 177 ist eine Änderung, die keinen vollständigen Netzwerk-Konsens benötigt, hängt aber dennoch von der Freiwilligkeit der Entwickler und Dienste ab. Wenn 1 Satoshi zunehmend einen Wert von 1 Dollar erreicht, könnte eine intuitivere Darstellung wie BIP 177 (unter Verwendung von „Bit“) den Alltag beim Austausch erleichtern.

Aktuell implementieren einige Projekte wie Spiral, Square, Workit und Cashu BIP 177 in unterschiedlichem Maße. In einem System, in dem die Standards grundsätzlich „unveränderlich“ sind, sieht sich selbst eine kleine Verbesserung wie BIP 177 hohen Hürden gegenüber, um offiziell anerkannt zu werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Diskussion über den Namen der Bitcoin-Einheit spiegelt das Gleichgewicht zwischen Tradition und Nutzerfreundlichkeit wider. Während „Satoshi“ kulturell symbolisch geworden ist, könnten „Bit“ oder „Bitcoins“ den Weg für eine breitere Akzeptanz ebnen. Mit führenden Projekten wie der Bitkit Wallet und dem Potenzial von großen Unternehmen wie Square hat BIP 177 die Chance, einen Wendepunkt in der Art und Weise darzustellen, wie wir Bitcoin betrachten und nutzen. Im Bitcoin-Universum benötigt jede auch noch so kleine Veränderung Zeit, Validierung und breite Zustimmung. Wird BIP 177 zum neuen Standard oder bleibt es nur eine interessante Idee? Lassen Sie sich überraschen!

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Quelle: Bitfinex Blog