HTX DeepThink: Marktanalysen und Krypto-Trends

HTX DeepThink ist die Hauptsäule für Marktanalysen von HTX. Ziel ist es, globale Makrotrends, wichtige Wirtschaftsdaten und bedeutende Entwicklungen in der Kryptowährungsbranche zu untersuchen. In einer Welt, in der Volatilität zur Norm gehört, möchte HTX DeepThink den Lesern helfen, Ordnung im Chaos zu finden.

In der letzten Woche prognostizierte Chloe (@ChloeTalk1) von HTX Research, dass sich Anfang Mai ein Liquiditätsfenster öffnen könnte, das Kapital zurück in die Kryptomärkte lenkt. Am 8. Mai stieg der Bitcoin erstmals seit drei Monaten über 100.000 USD – eine Bestätigung ihrer Vorhersage. Wie lange wird dieser Schwung anhalten? Welche Auswirkungen hat das jüngste Zollabkommen zwischen den USA und Großbritannien? In diesem zusätzlichen Update liefert Chloe eine frische Analyse der sich entwickelnden Landschaft.

Strategischer Wandel: New Hampshire und Texas setzen auf Bitcoin

Am 7. Mai wurde New Hampshire offiziell der erste US-Bundesstaat, der ein Gesetz zur strategischen Bitcoin-Reserve verabschiedete. Dieses erlaubt es der Staatskasse, BTC über Spot-ETFs oder öffentliche Märkte zu erwerben. Texas’ SB 21 Gesetz hat alle Ausschussprüfungen erfolgreich durchlaufen und soll in den nächsten drei Wochen zur finalen Abstimmung kommen. Diese Entwicklung markiert die offizielle Einordnung von Bitcoin in die Kategorie der „sovereign-class assets“, wodurch es teilweise als Alternative zu US-Staatsanleihen und Gold positioniert wird. Noch wichtiger ist, dass das bundesstaatliche Beschaffungsmodell für Bitcoin von 10 bis 15 von Republikanern geführten Staaten repliziert werden könnte, was eine konstante, langfristige Unterstützung für sowohl Spot-ETFs als auch den breiteren On-Chain-Markt bieten würde. Dies sendet ein starkes Signal an die Investoren: Selbst wenn die Bundesregierung vorsichtig bleibt, ist ein struktureller Wandel hin zur Bitcoin-Reservebildung auf Staatsniveau bereits im Gange.

Tarifabkommen zwischen Großbritannien und den USA: Ein Signal für reduzierte Risiken

Am 8. Mai erzielten das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten eine bahnbrechende Handelsvereinbarung. Das UK öffnete seinen Agrarmarkt für US-Produkte im Austausch für eine Senkung der US-Zölle auf britische Automobilexporte. Die Zölle auf britischen Stahl und Aluminiumexporte in die USA wurden auf null reduziert, während ein 10%iger „Gegenzoll“ auf US-Importe bestehen bleibt. Obwohl das UK bereits ein Handelsdefizit mit den USA hat und der wirtschaftliche Einfluss des Abkommens möglicherweise gering ist, signalisiert es die Bereitschaft der US-Regierung, sich diplomatisch wieder zu engagieren und politische Rückenwind freizusetzen. US-Handelsminister Lutnick deutete weiter an, dass das nächste große Handelsabkommen eine große asiatische Wirtschaft einbeziehen könnte, was andeutet, dass die Trump-Administration bereit ist, strukturelle Handelsanreize im breiteren geostrategischen Kontext anzubieten.

Marktstruktur von Bitcoin: Wandel von Spekulation zu institutionellem Kapital

Mit der Lockerung der politischen Rahmenbedingungen hat sich auch die Dynamik der Kapitalflüsse in Bitcoin grundlegend verändert. In den letzten drei Wochen verzeichneten US-Spot-Bitcoin-ETFs bemerkenswerte Nettozuflüsse von 5,3 Milliarden USD – den höchsten Quartalszufluss seit ihrer Einführung. Bemerkenswert ist, dass dieser Anstieg nicht von Privatanlegern, sondern von institutionellen Akteuren, darunter der Staatsfonds von Abu Dhabi und die Schweizer Nationalbank (über Käufe von MicroStrategy), sowie erhöhte Allokationen des Bitcoin-ETFs von BlackRock, getrieben wurde. Dies signalisiert einen strukturellen Wandel in der Preislogik von Bitcoin – vom kurzfristigen, volatilitätsgetriebenen Spekulationsobjekt hin zur langfristigen Kapitalallokation. BTC ist nicht mehr nur ein hochriskantes Asset; es entwickelt sich zunehmend zu einem unabhängigen Ökosystem, das von institutionellen Investoren zunehmend als „supranationale Anlage“ angesehen wird – irgendwo zwischen Gold und US-Staatsanleihen.

Volatilität von Bitcoin bleibt gedämpft; Markt erwartet makroökonomische Impulse

Trotz des jüngsten Anstiegs von BTC auf 100.000 USD zeigt der Markt noch keine Anzeichen spekulativer Raserei. Die implizite Volatilität (IV) in Bitcoin-Optionen bleibt stabil im Bereich von 50%–55%, weit unter den extremen 80%+, die typischerweise an den Höhepunkten früherer Bullensaisons zu beobachten waren. Das open interest der CME Bitcoin-Futures beträgt derzeit 14,8 Milliarden USD, was gut unter dem Höchststand von 20 Milliarden USD während der Trump-Wahlperiode 2020 liegt. Dies deutet darauf hin, dass der Einsatz weiterhin handhabbar ist. Unterdessen hat die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen mehrmals versucht, die 4,60% zu überschreiten, bleibt jedoch jetzt bei etwa 4,40%, was weiterhin eine neutrale bis unterstützende Zone für Risikoinvestitionen darstellt. Solange die Renditen nicht wieder über 4,8% steigen und die ETF-Zuflüsse stabil bleiben, wird Bitcoin voraussichtlich in der Preisspanne von 105.000–115.000 USD konsolidieren, während es auf den nächsten Ausbruch wartet.

Verborgene Risiken: Eskalation der Handelsgespräche zwischen China und den USA

Investoren sollten jedoch wachsam gegenüber geopolitischen Risiken bleiben. Während die Handelsverhandlungen zwischen den USA und China sowie der EU weitergeführt werden, bestehen bedeutende ungelöste Spannungen – insbesondere bezüglich Zöllen, Exportkontrollen und industriellen Subventionen. Präsident Trump erklärte ausdrücklich, dass er nicht die Absicht habe, den gegenwärtigen Zoll von 145% auf chinesische Waren als Vorbedingung für eine Wiederaufnahme der Handelsverhandlungen zu senken. Unterdessen warnte der EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič, dass die EU bereit ist, Vergeltungszölle einzuführen, falls die Gespräche mit den USA scheitern, was potenziell bis zu 100 Milliarden Euro an amerikanischen Produkten betreffen könnte. Ein Scheitern dieser Verhandlungen könnte zu einer erneuten Einführung aggressiver Zölle führen und die globalen Handelskonflikte wieder entfachen. Dies würde voraussichtlich die Anlegerstimmung dämpfen und zusätzlichen Druck auf Risikoinvestitionen, einschließlich Bitcoin, ausüben. Daher bleibt das verborgene Risiko neuer Zollkriege ein entscheidender makroökonomischer Faktor, der in alle zukunftsorientierten Risikoanalysen einfließen sollte.

*Der oben stehende Inhalt stellt keine Anlageberatung dar und ist kein Angebot oder eine Empfehlung für ein Anlageprodukt.

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Quelle: HTX Blog